Wie dich Meditation zu DIR führt
Buddha sagt: „Du bist nicht der, der du denkst.“
„So ist es!“, sage ich, denn dein wahrer Kern ist versteckt unter etlichen Zwiebelschalen. In unserem Alltag kommen wir nur selten dazu uns mit offenem, urteilsfreien Forschergeist anzusehen. Wir hetzen von Termin zu Termin, füttern Kinder, schmeißen den Haushalt, rennen in den Urlaub zur Entspannung, arbeiten um nach dem Arbeitsleben endlich glücklich zu sein. Auf die Pausetaste drücken? Keine Zeit! Wir leben im Autopilot, folgen einem geheimen Code und denken uns unser Leben.
Aber wer denkt denn da?
Na ich, wirst du jetzt sagen. Aha? Na dann, meditiere doch einmal. Du wirst recht schnell erleben, dass du deine Gedanken in der meditativen Stille beobachten kannst. Auch deine Gefühle, deine Schmerzen, deinen Widerstand. Du kannst so ziemlich alles beobachten, was in dir und um dich herum geschieht. Und jetzt nochmals die Frage: wer denkt denn da? Zumindest nicht du. Sonst könntest du dich ja nicht beim Denken beobachten.
Also wer?
Die Antwort auf diese Frage ist an dieser Stelle nicht wichtig. Wichtig ist, du begreifst in der Meditation, dass es mehr gibt als das, was du für dein ICH hältst. Lässt du dich auf die Meditation ein, kannst du in Ruhe mit der Erforschung deines ICH oder deines SELBST oder deines BEOBACHTERS beginnen. Dabei wird sich ab irgendeinem Punkt herausstellen, dass du so eigentlich gar nicht wirklich weisst, wer ICH ist, obwohl du es in jedem zweiten Satz als Beschreibung deiner Selbst verwendest. Wenn du bereit bist alles in Frage zu stellen, was du bis dahin für „dein Leben“ gehalten hast, für dein ICH, wird sich dir eine neue Welt eröffnen. Dann entdeckst du dich als fragmentiert. Als EGO und als VERSTAND und als KÖRPER und als GEIST.
Wir sind Rollen, Muster, eine Illusion
In der Ruhe erkennst du das Affenrasen in deinem Kopf. Ich sage bewusst „rasen“, weil alle möglichen Gedanken ohne erkennbare Ordnung durch den Themenwald rasen. Irre! Totales Chaos. Und du erkennst dass du Rollen lebst. Die Mutterrolle, der Unternehmer, das Kind, der Freund, die Ehefrau. In jeder Rolle verhältst du dich anders. Dazu kommen Muster. Du wählst immer wieder die gleichen Partner, Trennungen verlaufen immer gleich, dich ärgern die immer gleichen Themen. Warum? Vielleicht weil deine Herkunftsfamilie dir dieses Bild von Partnerschaft vermittelt hat, oder weil du einem gesellschaftlichen Modell folgst. Du wirst weiterhin erkennen, dass die meisten Dinge, die du tust oder denkst den Vorgaben altbekannter Modelle folgen. Jemand hat uns erzählt, dass wir dies oder das tun müssen. Hinterfragt haben wir es nie. Es machen ja alle um uns herum genauso oder zumindest sehr ähnlich.
Wer bist du wirklich?
Wer wärst du, wenn du all diese Muster, Rollen und Vorgaben nicht kennen würdest? Keine Ahnung? Genau! Da wo du den Punkt von „keine Ahnung“ findest ist Frieden. Leere. Atmen. Stille. Das ist der Kern der Meditation. Deine Essenz: Das stille Sein.
In diesem kurzen Moment bist du eins mit allem. Und dir wird klar, dass alles Tun und Haben, alles wovon wir glauben, dass es so wichtig ist, keine Bedeutung hat. Alleine du gibst den Dingen, Worten und Umständen eine Bedeutung. Wenn du die Bedeutung gibst, kannst du sie auch verändern. Das ist der sogenannte "freie Wille". Im Erkennen dieser Zusammenhänge liegt die absolute Freiheit. Hier ist der Autopilot außer Funktion. Ab jetzt entscheidest du, welche Bedeutung du welchem Zustand oder Umstand gibst und ob du auf etwas reagieren willst. Denn jetzt kannst du sagen "so ist es", und einfach alles stehen lassen wie es eben ist.
Friede.
Kommentar schreiben